Knapp eine Million Förderung für Wohnblock-Modernisierung Im Neustrelitzer Stadtteil Kiefernheide sollen 19 barrierefreie, bezahlbare Wohnungen entstehen. Bauminister Pegel übergab dafür am Freitag eine knappe Million an die Neuwo.
20. August 2024
Kiefernheide bekommt 19 neue, barrierefreie und bezahlbare Zweiraumwohnungen: Bauminister Christian Pegel hat am Freitag einen Förderbescheid in Höhe von 909.571 Euro an die Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft (Neuwo) übergeben. Das Geld fließt in die umfassende Modernisierung des Wohnblocks, Baujahr 1979, in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße 46 in Neustrelitz. Bis Mitte nächsten Jahres sollen in dem Blockbau 19 Zweiraumwohnungen, zwischen 46 und 54 m2 entstehen. Dreizehn Wohneinheiten – so will es die Vorgabe im Rahmen der Förderung – sind belegungsgebunden und werden mit Wohnberechtigungsschein zugänglich sein.
Den Förderschwerpunkt, so erklärt Angelika Mildredt-Otto, Abteilungsleiterin Technik bei der Neuwo, bilden Modernisierungen von Miet- und Genossenschaftswohnungen zur Verbesserung der Wohnverhältnisse von Familien mit Kindern und von älteren Menschen. Ziel sei „die qualitäts- und nachfragegerechte, energetische Modernisierung und Instandsetzung des vorhandenen Wohnraumes mit sozialverträglichen Wohnkosten“.
Die Neuwo reagiert mit dem Modernisierungsprojekt auf die steigende Nachfrage nach preiswerten und barrierefreien (Zweiraum)Wohnungen. Schon der zuvor fertiggestellte ‚Zwilling‘ – die Nummer 45 – sei sofort angenommen worden, erklärt Milbredt-Otto. „Das Quartier in Kiefernheide ist in den letzten Jahren enorm gewachsen und durch Infrastrukturprojekte und Begrünung immer schöner geworden.“
Die Wohnungen seien für alle, auch junge Familien, Single-Eltern oder Auszubildende gedacht, nicht nur ältere, betont sie. Anhand voller Wartelisten für Erdgeschossappartements und gleichzeitig schwindendem Interesse für Wohnungen in oberen Stockwerken sei deutlich zu erkennen, dass der Bedarf an bezahlbarem, barrierefreiem Wohnraum steige „und aufgrund des demografischen Wandels auch noch weiter steigen wird“, so Milbredt-Otto.
Großformatige Fenster, neue Dämmungen und die neue Heizungsanlage sollen die Energieeffizienz verbessern. Zum Ende der Arbeiten – voraussichtlich Mitte nächsten Jahres – wird der gesamte Wohnblock barrierefrei sein. „Die Bausubstanz ist gut“, erklärt Planer Ulf Zerbel. „Man kann durch die Blockbauweise relativ schnell Veränderungen vornehmen, die sich in diesem Fall dank des Zuschusses und der optimalen Flächennutzung finanziell auch rechnen.“
Ein Fahrstuhl, vom Keller bis unters Dach, Außen-Entwässerung, Brandschutz, neue Elektrik, breitere Türen und Durchgänge, Umgestaltung der Wohneinheiten von ursprünglich 35 auf nun 19, zuzüglich eines großen Gemeinschaftsraumes im Erdgeschoss – das alles wird in einem Rutsch gebaut. Weil es so effektiver und schneller gehe, so Milbredt-Otto.
Die Gesamtkosten für die Modernisierung belaufen sich auf 3,6 Millionen Euro. Der Zuschuss vom Land beträgt 909.571 Euro. Die Neuwo finanziert die restlichen 2,7 Millionen Euro. Die Förderung stammt aus Mitteln des Landesförderinstituts zur „Modernisierung von Wohnungen im Bestand“ und muss nicht zurückgezahlt werden.
Bauminister Pegel merkte am Ende des Gesprächs an, dass bezahlbarer Wohnraum auch für Menschen mit mittlerem Einkommen geschaffen werden müsse. Es gebe jene, die nicht die Berechtigung für Wohnräume unter 6 Euro pro Quadratmeter hätten, aber auch nicht genug verdienten, um Wohnungen zu beziehen, die unbezuschusst modernisiert oder gebaut derzeit automatisch bei einem Quadratmeterpreis im oberen Segment landeten. Für das eine zu viel, für das andere zu wenig: „Diese Lücke“, so Pegel, „zwischen – hier in der Region – 6 und 12 Euro Quadratmeterpreis müssen wir angehen, damit sich auch junge Familien und Normalverdiener eine angemessene Wohnung leisten können.“